Prävalenz der Schulwegmobilität und des Spielens im Freien bei Kindergartenkindern in der Schweiz
Draussen Spielen und der tägliche Schulweg gelten als wesentliche Erfahrungsräume, damit Kinder ihre motorischen Bedürfnisse ausleben, zunehmende Bewegungssicherheit erlangen und soziale Kontakte knüpfen können. Obwohl das Kindergartenalter einen zentralen Sozialisationskontext in der aktiven Erschliessung der Lebenswelt darstellt, liegen zu diesen Bewegungsaktivitäten von jungen Kindern in der Schweiz bislang wenig empirische Befunde vor. Im Rahmen einer Querschnittserhebung im Kontext der MOBAK-Studie wurde deshalb in drei Sprachregionen untersucht, wie häufig 4–6-Jährige (N = 1350, M = 5.7 Jahre, SD = 0.57, 51.5% Jungen) diese Formen der körperlichen Aktivität in ihrem Alltag praktizieren und inwiefern sich dieses draussen Spielen und Unterwegs-Sein in Abhängigkeit von ausgewählten, soziodemographischen und räumlichen Merkmalen unterscheidet. Insgesamt legten 67.0% der Kinder ihren Weg zum Kindergarten körperlich-aktiv zurück, und 59.0% spielten (fast) täglich im Freien. Die Analyse zeigt, dass Kinder aus der Deutschschweiz, städtischen Gemeinden und von sportaktiven Eltern ihren Schulweg häufiger aktiv absolvierten. Zudem war auch die Häufigkeit des Spielens im Freien positiv mit dem sportlichen Aktivitätsgrad der Eltern assoziiert. Die Befunde deuten darauf hin, dass sich regional-bedingte Mobilitätsunterschiede bereits im Kindergartenalter manifestieren und für die Bewegung von Kindern im Alltag auch das elterliche Vorbildverhalten bedeutsam ist.
Kühnis, J., Schmocker, E., Bretz, K., & Ferrari, I. (2023). Prävalenz der Schulwegmobilität und des Spielens im Freien bei Kindergartenkindern in der Schweiz. Sems-journal. https://doi.org/10.34045/SEMS/2023/10