«Wir vermitteln Kompetenzen in der digitalen Welt»
Seit 2018 gibt es den Masterstudiengang in Fachdidaktik Medien und Informatik. Wer konkret davon profitiert und wie, weiss Studiengangsleiter Prof. Dr. Martin Hermida.
Gemeinsam mit der Universität Zürich, der PH Luzern und der Hochschule Luzern bietet die PH Schwyz den Masterstudiengang in Fachdidaktik Medien und Informatik an. Wie kam es dazu?
Unsere Gesellschaft hat sich durch die Medialisierung und die Digitalisierung bedeutend verändert. Die Themen Medien und Informatik nehmen dabei einen grossen Stellenwert ein. Mit dem Lehrplan 21 wurde in den Volksschulen das Modul «Medien und informatik» eingeführt und schnell zeigte sich, dass Fachkräfte für die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen für dieses Modul gebraucht werden. In dem Masterstudiengang in Fachdidaktik Medien und Informatik bilden wir die Fachkräfte aus.
Welche beruflichen Perspektiven bietet der Masterabschluss noch?
Neben der Aus- und Weiterbildung an Pädagogischen Hochschulen oder Fachhochschulen können die Absolventinnen und Absolventen auch in der Forschung tätig werden, ihr Wissen in kantonalen und städtischen Fachstellen einbringen oder generell Berufe ausüben, die sich mit dem Vermitteln didaktischer Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik auseinandersetzen.
Was sind zentrale Themen, die im Studium behandelt werden?
Vereinfacht gesagt beschäftigen wir uns damit, wie man Themen aus den Bereichen Medien und Informatik lehrt und lernt. Typische Medienthemen, die wir im Studiengang behandeln, sind zum Beispiel Effekte von sozialen Netzwerken, News, Datenschutz, das Produzieren eigener Medienbeiträge oder dass es sich bei einem Interview wie diesem um versteckte Werbung handelt. Im Bereich Informatik gehören Programmieren, die Funktionsweise von Suchmaschinen sowie das Erfassen und Strukturieren von Daten oder Netzwerken dazu.
Auf den ersten Blick haben die beiden Bereiche Medien und Informatik nicht viele Gemeinsamkeiten. Wie verbindet der Studiengang die unterschiedlichen Themengebiete?
Die beiden Bereiche sind gar nicht mehr voneinander zu trennen. Der Feed in sozialen Netzwerken wird via Algorithmen generiert, Suchmaschinen werden durch Werbung finanziert und die Daten, die alle unsere Geräte sammeln, führen zu zahlreichen Herausforderungen beim Datenschutz. Solche Phänomene aus unserem Alltag und die Fragen, wie diese Dinge funktionieren, wie sie genutzt werden und welchen Einfluss sie auf uns als Gesellschaft haben, stehen im Zentrum unseres Studienplans.
Die Bereiche Medien und Informatik wandeln sich schnell. Wie spiegeln sich diese Veränderungen im Studienplan wider?
Durch die Kooperation mit unseren Partnern Universität Zürich, PH Luzern und Hochschule Luzern – Informatik haben wir in jedem Fachgebiet Dozierende mit ausgewiesener Expertise im Studiengang. So stellen wir sicher, dass unsere Studierenden auf das aktuellste Wissen aus allen Fachbereichen zurückgreifen können.
Für wen ist der Masterstudiengang geeignet?
Der Studiengang richtet sich an alle, die sich dafür interessieren, welche Themen aus der Medien- und Kommunikationswissenschaft und der Informatik den Weg in die Schule finden sollen und wie man diese Themen zielgruppengerecht aufbereiten und vermitteln kann. im Zentrum stehen also sowohl die Auswahl der konkreten Inhalte wie auch die dazugehörige didaktische Umsetzung.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um mit dem Masterstudium zu starten?
Vorausgesetzt wird ein Bachelor oder Master in einer der drei Bezugsdisziplinen Medien- und Kommunikationswissenschaft, Informatik oder Erziehungswissenschaften – inklusive Bachelor Primarstufe oder Sekundarstufe
Wie lange dauert das Studium und wie wird es absolviert?
Regulär dauert das Studium drei Jahre. Es wird als Teilzeitstudium angeboten und lässt sich dadurch mit Beruf und Familie vereinbaren. Die Präsenzveranstaltungen sind zumeist auf zwei Wochentage beschränkt. Je nach Fachbereich ist der Studienort die PHSZ, die UZH, die PH Luzern oder die HSLU.
Warum sollte ich mich für dieses Studium entscheiden?
Bei uns sind die Begriffe Digitalisierung und Medialisierung nicht nur Worthülsen. Wir beschäftigen uns im Studiengang ganz gezielt mit der Frage, wie man Menschen die notwendigen Kompetenzen für das Leben in der digitalen Welt am besten vermittelt. Dabei schauen wir uns die Praxis, die Theorie und die Forschung an.