Die Stiftungsprofessur Informatikdidaktik Sekundarstufe 1 führt Forschungs- und Entwicklungsprojekte durch, die das Ziel haben, modernen Informatikunterricht zu fördern. Dieser soll Schülerinnen und Schüler befähigen, die digitale Welt kompetent mitzugestalten.
Wir streben einen hohen Einfluss in der nationalen und internationalen Fachgemeinschaft, in der Bildung von Lehrpersonen und in der Praxis der Sekundarstufe I an. Hierfür bereiten wir u. a. Fachinhalte didaktisch auf, entwickeln, realisieren und evaluieren kompetenzorientierte Unterrichts- und Lehrkonzepte speziell für die Sekundarstufe I sowie geeignete Medien und Werkzeuge für die Schülerinnen und Schüler der Zielstufe. Bei unseren Projekten kooperieren wir mit Schulen, Lehrpersonen und Hochschulen in und ausserhalb der Schweiz.
Die Professur wird gemeinsam von der PHSZ, der Pädagogischen Hochschule Luzern und vom Departement Informatik der Hochschule Luzern getragen und für fünf Jahre zu grossen Teilen von der Hasler Stiftung finanziert.
Forschung und Projekte
Wir beschäftigen uns unter anderem mit folgenden grundlegenden Fragen:
- Was sind Innovationen der Informatik und welche Rolle spielen sie für das Erlangen informatischer Kompetenzen?
- Welche Kompetenzen sollen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 erwerben?
- Wie können wir den Kompetenzerwerb unterstützen?
- Wie kann der Transfer der Inhalte aus der Sekundarstufe 1 in Hinblick auf das stärker wissenschaftlich ausgerichtete Unterrichtsfach «Informatik» am Gymnasium gelingen?
Daraus ergeben sich für verschiedenste Themengebiete der Informatik Forschungsfragen zu Fachwissen und Kompetenzen, Methodik und Unterrichtshilfen sowie Werkzeugen für den Informatikunterricht.
Themenfelder
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Physical Computing
Physical Computing ist die Gestaltung interaktiver Objekte und Installationen und ermöglicht Lernenden, konkrete, greifbare Produkte der realen Welt zu schaffen, die ihrer eigenen Vorstellung entsprechen. Dies kann in der informatischen Bildung genutzt werden, um Lernenden einen interessanten und motivierenden Zugang zu den verschiedenen Themengebieten des Lerngegenstands in konstruktionistischen und kreativen Lernumgebungen anzubieten. Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit der Professur liegt in der didaktischen Aufbereitung und Vermittlung von Fachinhalten aus den Bereichen «Eingebettete Systeme und Robotik» im Rahmen von Physical Computing für den Informatikunterricht auf der Sekundarstufe I. mehr...
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Werkzeuge für den Informatikunterricht
In der Informatikdidaktik sind Computersysteme sowohl Untersuchungsgegenstand als auch Werkzeuge, die kreatives Lernen und Gestalten ermöglichen. Daher ist die forschungsgeleitete Konzeption und (Weiter-)Entwicklung von Werkzeugen für den Informatikunterricht und deren Einbettung in geeignete Unterrichtsszenarien ein wichtiger Schwerpunkt. mehr...
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Ausserschulisches Lernen
Ausserschulische Lernorte können als Schaufenster in die Informatik dienen und bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und vertieftes Wissen zu erlangen. Gleichzeitig ist mit dem Besuch solcher Orte oft ein hoher motivationaler Faktor verbunden. Deshalb agieren wir als entsprechende Anlaufstelle für Schulklassen der Region – sei es für Ferienprogramme, schülergerechte Programmierwettbewerbe oder Projekte, die direkt an Schulwissen anknüpfen. mehr...
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Projektschule Sek eins Höfe
Seit 2017 besteht eine Kooperation zwischen der Projektschule Sek eins Höfe und der PHSZ. Das Ziel dieser Kooperation besteht darin, gemeinsam modernen Unterricht zu gestalten und diesen mit einem theoretischen Unterbau zu festigen und zu begründen. Von 2020 bis 2023 lag die wissenschaftliche Leitung der Projektschule bei Mareen Grillenberger. Weitere Informationen finden sich auf dem Projektschulblog.
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Geschichte der Informatikdidaktik
Informatikdidaktik wird nach wie vor als junge Wissenschaft angesehen. Die ersten Professuren zur Didaktik der Informatik in Deutschland wurden erst in den 1990er Jahren geschaffen, es gab zu dieser Zeit nur wenige Forschungsgruppen, die sich mit der Didaktik der Informatik befassten. Ziel der Forschung in diesem Bereich ist es, die Geschichte der Informatikdidaktik im deutschsprachigen Raum aufzuarbeiten und zentrale Personen, Ereignisse, Denkweisen, Strömungen, Veranstaltungen, etc. in geeigneter Form zu beschreiben.
Tagungsorganisation
Es ist ein Anliegen der Professur, durch die Organisation von Tagungen und Workshops zum Austausch in der Informatikdidaktik-Community beizutragen. Daher hat die Professur von 2021 bis 2024 die Organisation der Rigitagung “Medien und Informatik” übernommen und weitere, teilweise internationale Tagungen und Workshops zur Informatikdidaktik organisiert. Im September 2025 findet die Fachtagung «Informatik und Schule» (INFOS) der Gesellschaft für Informatik (GI) erstmals in der Schweiz statt. Expertinnen und Experten aus der DACH-Region sind eingeladen, sich auf dem Stoos (SZ) intensiv über informatische Bildung auszutauschen, um gemeinsam die Schulinformatik zu stärken.
- INFOS 2025 - Chair der «21. GI-Fachtagung Informatik und Schule – INFOS» 2025 vom 22.-24. September 2025
- Rigitagung - Organisation und Durchführung der Rigitagungen 2021-2024
- WiPSCE 2023 – Co-Chairing der «18th WiPSCE Conference on Primary and Secondary Computing Education (WiPSCE’23)» in Cambridge, England
- WiPSCE 2022 – Organisation und Durchführung des «17th Workshop in Primary and Secondary Computing Education (WiPSCE’22)» in Morschach
- Workshop zur Forschungssituation der Informatikdidaktik in der Schweiz – Organisation und Durchführung eines von der Hasler Stiftung angeregten Workshops zum Ideenaustausch von Schweizer Informatikdidaktikerinnen und -didaktikern angedockt an die WiPSCE’22 in Morschach